Der Verkehrssektor hat nach dem Wärmesektor den zweitgrößten Energiebedarf in Deutschland. Dennoch beträgt der Anteil an regenerativen Energiequellen derzeit nur 6%. Kraftstoffe aus Biomethan können das ändern . Sie haben das Potenzial, praktisch sofort einen wirkungsvollen Beitrag zur Energiewende zu leisten – und dabei neue Perspektiven für Biogasanlagenbetreiber zu eröffnen. Keine Frage: Biogas hat sich bewährt. Als vielseitiger Baustein der Energiewende – grundlastfähig, speicherbar und flexibel. Nutzbar zur Produktion von Strom, Wärme und Kraftstoffen. Und immer da. Auch wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Doch das Auslaufen der Förderungen nach dem Erneuerbar Energien Gesetz (EEG) gefährdet diese tragende Säule für den Klimaschutz. Kraftstoffe aus Biomethan stärken sie. Gewonnen aus Gülle, Mist oder Abfällen, mindern Biomethan-Kraftstoffe Treibhausgase besonders stark. Und sie sind zugleich eine attraktive Einnahmequelle. Möchten Sie die wirtschaftlichen Möglichkeiten von Biomethan-Kraftstoff erschließen? Dann sprechen Sie uns an! Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir das richtige Konzept für Ihre Biogasanlage.
Die Technik zum Einsatz von Biomethan als Kraftstoff ist bereits vorhanden. Genau wie Erdgas kann es für Erdgasfahrzeuge eingesetzt und an bestehenden Erdgastankstellen verkauft werden – als Beimischung oder Ersatz für fossile Kraftstoffe. Eine Voraussetzung zur Erzeugung von Kraftstoff ist die Aufbereitung von Biogas zu Biomethan in Erdgasqualität. Das Biomethan wird anschließend unter hohem Druck von bis zu 300 bar zu Bio-CNG komprimiert oder zu Bio-LNG auf etwa -150 °C heruntergekühlt. Der Weg von der Gärstrecke bis zur Zapfsäule kann mit unterschiedlichen Konzepten realisiert werden. Von der Rohgaserzeugung über die Gaseinspeisung bis hin zur Direktvermarktung mit eigener Tankstelle stehen Ihnen viele Optionen offen. Möchten Sie wissen, welche Option die beste für Ihren Betreib ist und wie Sie Ihren Einstieg in den Biomethan-Kraftstoffmarkt am besten realisieren? In einem intensiven Beratungsgespräch vor Ort erläutern wir Ihnen gerne Ihre Möglichkeiten. Dabei berücksichtigen wir sowohl notwendige Anpassungen der Inputstoffe und der technischen Ausstattung der Gärstrecke als auch die rechtlichen Rahmenbedingungen.
Die Zeit ist reif für Biomethan als Kraftstoff: Die Emissionen an Treibhausgasen (THG) bei neu zugelassenen schweren Nutzfahrzeugen müssen 2030 im Schnitt mindestens 30 Prozentniedriger sein als bei heute zugelassenen Fahrzeugen. Das verlangt die Renewable Energy Directive II (kurz: RED II) auf europäischer Ebene. Über Elektroantriebe ist das nicht zu realisieren. Die Regelungen im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sowie in der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) setzen einen klaren gesetzlichen Rahmen für die Umsetzung der RED-II-Vorgaben – und neue Beschlüsse wie die Mautfreiheit für LNGLkw bis mindestens 2023 senden ein klares Signal: Biomethan-Kraftstoff ist politisch gewollt. Und für den Energiemix der Zukunft praktisch unverzichtbar. Ein zentrales Werkzeug bei der Vermarktung ist die THG-Quote, deren Wert durch die Vergärung von Gülle, Mist und Abfällen steigt. Die Kraftstofferzeugung wird für den Biogasanlagenbetreiber so noch interessanter. Je nach Vermarktungskonzept wird beispielsweise zwischen Tankstelle und Biomethanhersteller ein Liefervertrag vereinbart. Der Lieferpreis richtet sich zum einen nach den aktuellen Gaspreisen – und zum anderen nach dem Wert der CO₂-Quotenmenge zur Einsparung von THG. Europäische Union: RED II = Renewable Energy Directive II
• Erhöhung Gesamtanteil Erneuerbare Energien: 20 % (2020) auf 32 % (2030) • Erhöhung Erneuerbare Energien im Verkehr: 10 % (2020) auf 14 % (2030) • Schrittweise Senkung der Kraftstoffe aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen • Förderung „fortschrittlicher Biokraftstoffe“ aus Gülle, Mist, Stroh, etc. (Anhang IX Teil A) Mindestanteil am Endenergieverbrauch im Verkehrssektor (sog. Unterquote): -> 2022 min. 0,2 % | 2025 min. 1 % | 2030 min. 3,5 % Deutschland: Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) • Inverkehrbringer von zu versteuernden Otto- und Dieselkraftstoffen sind dazu verpflichtet, die THGEmissionen aus den in Verkehr gebrachten Kraftstoffen zu mindern (THG-Minderungsanforderung): -> ab 2020 um 6,0 % • Erfüllung durch Beimischung emissionsarmer Kraftstoffe wie Biodiesel • Erwerb von CO₂ äq-Quotenmengen (aus Biomethan) • Gesetzesgrundlage für Quotenhandel und Erlöse Deutschland: Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung (Biokraft-NachV) • Anforderungen an eine nachhaltige Herstellung von Biokraftstoffen • Biogasanlagen durchlaufen Zertifizierungsverfahren mit jährlicher Re-Zertifizierung • Nachweispflicht über nachhaltige Erzeugung Gern unterstützen wir Sie bei den Verhandlungen – und übernehmen auf Wunsch auch die komplette Vermarktung Ihrer Biogas-Ressourcen.
(* Verglichen mit fossilen Kraftstoffen + herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Quelle: DVGW – Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.)
Die Erlöse aus Biomethan-Kraftstoffen sind nicht gesetzlich festgeschrieben. Sie orientieren sich an Marktpreisen. Und das eröffnet auch für Rohbiogas-Anbieter vielversprechende Perspektiven:
Schon bei einem Rohbiogas-Preis von 6,5 statt 6,2 Cent pro kWh erhöht sich der Gewinn aus unserem Rechenbeispiel (links) auf rund 170.000 Euro. Und der Anteil an LNG-fähigen Lkw und Nutzfahrzeugen steigt. Im Zuge der Energiewende haben viele Erdgastankstellen bereits jetzt ganz oder teilweise auf Bio-LNG umgestellt. Und auch in der Schifffahrt stoßen Biomethan-Kraftstoffe auf großes Interesse. Um Preisschwankungen auszugleichen, können längerfristige Abnahmeverträge eine Option sein. Wir helfen Ihnen gern, einen passenden Vermarktungspartner zu finden.
Von einer Ist-Situation mit 4.000m³ Gülle- und 9.000 t Maissilage-Einsatz pro Jahr stellen wir im Beispiel auf “Gülle-Gas” aus 80% Wirtschaftsdünger um. Alternativ ist auch die eigene Aufbereitung und Erzeugung des Kraftstoffes möglich).
Gasproduktion
2.110.000 m³
Energieinhalt Rohbiogas
5,2 kWh/m³
Energieertrag Rohbiogas
10.972.000 kWh
Substratmix nach Umstellung
Maissilage
4.674 t
Rindergülle
12.000 t
Separierte Rindergülle
6.000 t
Rindermist
1.500 t
Abgabe zusätzlicher Nährstoffe ggü. Ist-Situation (alternativ Aufbereitung)
92.200,00€
Beispielhafte GuV-REchnung eines Jahres
Substratkosten inkl. Abgabe
313.660,00€
AfA (Neues GPL + Sanierung Bestand)
60.000 €
Zinsen
12.000,00 €
AKh
27.375,00 €
Beschickungskosten Feststoff
24.348,00 €
Eigenstromverbrauch ohne BHKW
23.652,00 €
BHKW-Wartung + Rücklagen
entfällt
Einkauf Wäreme für Behälterheizung
20.000,00 €
Reparatur Gärstrecke
40.000,00 €
Versicherung
15.000,00 €
Biologische Betreuung
5.000,00 €
Gutachten + Überprüfungen
5.000,00 €
Summe Kosten
546.035,00 €
Ertrag aus Rohbiogas-Verkauf
680.264,00 €
Gewinn**
134.229,00 €
**Unverbindliche Betrachtung - abhängig von individuellen Faktoren